Die Geschichte des geschriebenen Wortes Gottes fängt mit den zehn Geboten an. Diese Worte Gottes sind in Stein gemeiselt und werden vom Volk Israel in der Bundeslande überall hin mit getragen. Von Anfang an findet das geschrieben Wort Gottes größte Verehrung. Wie stark das in der religiösen Praxis des Volkes Israel seinen Platz hatte, davon hören wir heute im Buch Nehemia. Diese Praxis hatte sich sogar erhalten im Exil, in der Verbannung in Babylon, nachdem der erste Tempel in Jerusalem zerstört worden war. Wir hören also von einer Versammlung im Exil in Babylon 445 vor Christus. Es wird sehr lange aus dem Gesetz Gottes, wie es hier heißt, vorgelesen. Man gab dem Wort Gottes dafür auch einen eigenen, besonderen Platz, eine Kanzel aus Holz. Und die Leute hörten es stehend, wie wir auch beim Evangelium. Und es scheint so etwas wie ein Halleluja-Ruf vorausgegangen zu sein: Esra pries den Herrn und alle antworteten mit erhobenen Händen: Amen. Amen. Und dann las Esra aus dem Buch und alle warfen sich vor dem Herrn nieder. Wir bekreuzigen uns am Beginn des Evangeliums als Zeichen der Verehrung und Verbundenheit mit Gott. Und dann gab Esra Erklärungen zu den Abschnitten. Die heutige Predigt. Und schon damals wurde das Wort Gottes als frohe Botschaft verstanden, wohlbemerkt im Exil: Seid nicht traurig und weint nicht. Macht euch keine Sorgen, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke. Evangelium – frohe Botschaft, das ist das Wort Gottes.
Das Evangelium ist unsere Mitte
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