jedes Jahr scheint nach den schönen beiden Weihnachtstagen der Stephanstag wie ein Störenfried in die Weihnachtidylle einzubrechen. Warum ist das eigentlich so? Warum ist diese Störung notwendig? Mir scheint, das heute am zweiten Tag nach der Geburt Jesu etwas ganz Wesentliches geschieht. Und noch dazu etwas ganz einfaches: Es wird einfach die Blickrichtung geändert.
Bis jetzt haben immer alle nur auf das Kind in der Krippe geschaut: Maria, Josef, die Hirten, die Engel. Alles schaut das Kind an, staunt, wundert sich, gerät in große Freude, so wie wenn wir in einen Kinderwagen schauen. Und heute am zweiten Tag, da drehen wir uns quasi um – jetzt in diesem Moment schauen wir von der Krippe hinaus auf die Welt, auf unser Leben. Ja, wir nehmen gewissermaßen die Perspektive des Kindes ein. Mit seinen Augen, mit dem Blick Jesu schauen wir in die Welt.
Der christliche Blick in unsere Welt – Stephanustag
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